Kirchenhistorie

Die jetzige Kirche wurde 1744 unter Aufsicht des Landbauinspektors Christian Friedrich Feldmann auf den Grundmauern einer alten Wehrkirche.


Von der Beschaffenheit der Vorgängerkirche fehlt jede Angabe.


Ihr Bestehen ist aber durch eine Urkunde vom 24.08.1292 im Domarchiv von Brandenburg belegt.


In ihr erklären die Askanier Otto (um 1230-1308) und sein Bruder Conrad (-1304) als Mitregent, die Schenkung der Kirche von Berge (das Patronatsrecht) an das Prämonstratenserkloster Hilbegerode bei Merseburg zu vollem Eigentum. (Geschichte der Mark Brandenburg, Riedel,1 847, 7.Bd.)


Damals und noch später scheint Berge landesherrliches Eigentum gewesen zu sein, denn Markgraf Ludwig überwies im Jahre 1336 die dortige Bede an die Gebrüder von Rochow im Tausche für Golzow. Bald darauf erscheint Otto von Osten (später von Ostheren genannt) als Mitbesitzer, welcher im Jahre 1345 vier freie Hufen an Erhard von Wagenitz abgetreten hatte, womit dieser vom Markgrafen belehnt wurde. Einige Gefälle, welche demselben noch
verblieben waren, verpfändete er im Jahre 1354 den Gebrüdern von Bredow für die Schuld, „wonächst ihm nichts weiter daselbst verblieben zu sein scheint".


Inzwischen war der Besitz des Dorfes auf Otto und Conrad von Ostheren gänzlich übergegangen. Der letztere war 1365 verstorben und dessen Besitz dem Markgrafen heimgefallen, welcher einen Hof mit 6 Hufen und allen Abgaben und ,,Zubehörungen” einem Altare in der Parochialkirche zu Nauen überwies.


Nach den Mitteilungen des Landbuches von 1375 wurde der Besitz an Hasse und Matthis von Bredow übertragen, wenigstens erscheinen dieselben als Gerichtsherren, hatten den Wagendienst und einen Teil des Dorfes.


Vom Dorfe heißt es weiter: Berge hat 60 Hufen, wovon 4 dem Pfarrer, 1 der Kirche und 6 einem Altar in Nauen gehören. Die übrigen Hufen geben Pacht, Zins und Bede. Es sind 18 Kossäthen und ein Krug vorhanden, von welchen ebenfalls Abgaben geleistet werden müssen.


Denen von Bredow scheinen Busse und Fritz sowie Otto, Eckart und Claus Gebrüder von Bardensleben gefolgt zu sein, welche 1412 und 1416 mit einem bedeutenden Gutsanteile, dessen Wert auf 24 und 32 Stücken Geldes veranschlagt war, beliehen wurden.


Diesen folgte Otto von Hake im Besitze, der auch zu Carpzow, Geltow und Nedelitz begütert war.


Im Jahre 1440 erhielt er die markgräfliche Belehnung über “einen Hof tom Berge” mit 8 Hufen, 38 Stükken Geldes und das Obergericht. Aus diesem Hof bildeten die von Hake, welche 1542 noch die Hebungen des Domkapitels in diesem Dorfe erwarben, 2 Rittergüter, welche im Jahre 1609 Botho und Wichmann von Hake besaßen. Der Letztere hatte nämlich einen Hof mit 6 1/2 Hufen angekauft und von der Landschaft freigewilligt erhalten, so dass, nach dem
Schlosskataster 1624, 13 1/2 Ritterhufen vorhanden waren.


Hierzu gehörte noch die wüste Feldmark Bernitzow bei Berge mit Schäfereien, Nachtheiung, dem Burgwall am Luche und Anteil an der Berghorst im freien Luche.


Alle diese Besitzungen erkaufte der König Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1720 von Adam Friedrich von Hake für 80 000 Thaler und ließ sie von einem daselbst errichteten Amte verwalten.


Das Patronatsrecht über die Kirche erwarb 1462 das Domkapitel Brandenburg vom Kloster Hilbegerode.


Nach den Verhandlungen aus der Zeit der Reformation (1541) hatte der Pfarrer ein Pfarrhaus, einen Kohlgarten, 4 Hufen, Land, Wiesen, Betwachs, Kornzehnt von sämtlichen Hufen, früher auch von der Feldmark Bernitzow, welche Hake an sich genommen und sich geweigert hatte, davon den Zehnten zu entrichten.


(Aus Fidicin “Die Territorien der Mark Brandenburg”, Band 3, Berlin 1860)
Der ehemals hölzerne Turm wurde 1776 durch einen massiven, geputzten, quadratischen Turm mit hölzerner Laterne und welscher Haube ersetzt.

 

 

Die Abbildung in den Kunstdenkmäler des Kreises Westhavelland von 1913 zeigt noch ursprüngliche, detailreiche Gliederung von Fassade und Laterne.

 

… die auch in der Zeichnung von 1874,

 

 

…die auch auf der Fotografie von um 1895

 

 

und späteren Postkarten…,

 

 

 

… und auch im Foto vor 1934 noch erkennbar sind. Und es gab eine Turmuhr und Dachgaube im Kirchendach.

 

 

1907 - Erfolgte ein Blitzeinschlag, danach vereinfachte Gestaltung der Turmlaterne ???
1927 - Dachausbesserung am Turm
1935 - Anbau eines Heizhauses an der NO-Ecke, der nach 1945 wieder entfernt wurde.

 

 

1945 – 6 Volltreffer durch Kampfhandlungen
1952 – erfolgte die Beseitigung der Kriegsschäden
1966 - erhielt die Kirche einen neuen Außenputz

 

 

1973 – wieder schlug der Blitz in den Turm ein.
 

 

1977/1994 – 1977 und 1994 Schadensbeseitigung am Turm

 

 

1979 – werden die Kirchenfenster erneuert

 

 

2014 - Die alte Pforte führt noch immer zur Kirche